Einmal im Jahr verleiht die Bundespsychotherapeutenkammerden Diotima-Ehrenpreis an Personen oder Organisationen, die sich besonders für die Versorgung psychisch kranker Menschen eingesetzt haben oder sich durch ein besonderes berufspolitisches oder wissenschaftliches Engagement auszeichnen. Dieses Jahr ging der Preis an Prof. Dr. Christine Knaevelsrud, die bereits seit Jahren im Bereich der Online-Psychotherapie forscht. Geehrt wurde sie unter anderem für das Online-Therapie Programm „Ilajnafsy“, welches traumatisierten Kriegs- und Folteropfern im Ausland und auch in Krisengebieten eine schriftgeleitete Psychotherapie in arabischer Sprache ermöglicht. Patienten werden hierbei angeregt, ihre bisherige Biografie und ihre Traumen zu bearbeiten. Diese Auseinandersetzung soll ihnen helfen, die traumatischen Erlebnisse besser in ihren Lebenslauf zu integrieren. Nachweislich werden dadurch Trauma-Symptome und depressive Symptome gelindert. Prof. Dr. Christine Knaevelsrud veröffentlichte mittlerweile mehrere Studien,  die die Wirksamkeit dieser Methode belegen. Ihr Engagement für die Behandlung von traumatisierten Kriegs- und Folteropfern begann bereits zu einer Zeit, zu der das Thema noch keine so aktuelle politische Relevanz hatte und umfasst auch die Entwicklung von speziellen computergestützten Programmen für Patienten, die nicht lesen und schreiben können. Das Berliner Behandlungsteam umfasst etwa 20 Therapeuten. Die Nachfrage nach dem Programm Ilajnafsy ist groß: Alleine im letzten Jahr gab es rund 3000 Anfragen aus verschiedenen Ländern, darunter Ägypten, Palästina und Syrien.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.bptk.de