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  • Veröffentlichungsdatum 26.10.2016
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DPtV-Kongress: Psychotherapie zwischen Anpassung und Autonomie

Unter diesem Motto veranstaltete die DPtV am 21.-22.10.2016 einen Kongress anlässlich ihres 10 jährigen Jubiläums, an dem  550 Interessierte teilnahmen um mit Experten aus Politik, Soziologie, Pädagogik und Psychologie über die Zukunft der Psychotherapie in Zeiten des gesellschaftlichen Wandels zu diskutieren.

Die Bundesvorsitzende der DPtV Dipl.-Psych. Barbara Lubisch eröffnete den Kongress und reflektierte die 10 Jahre Deutsche PsychotherapeutenVereinigung – eine nicht selbstverständliche Erfolgsgeschichte. Hervorgegangen sei der Berufsverband aus den zwei Verbänden, der "Vereinigung der Kassenpsychotherapeuten" und dem "Deutscher Psychotherapeutenverband" mit damals zusammen 6.500 Mitgliedern, erinnerte sie.  Inzwischen sei er angewachsen auf fast 12.000 Psychologische Psychotherapeuten/innen und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten/innen, die in der DPtV Unterstützung für ihre psychotherapeutische Arbeit finden. Unterstützung bedeutet das Aufgreifen von unterschiedlichsten Themen der psychotherapeutischen Versorgung in den Selbstverwaltungsgremien sowie gegenüber der Politik, aber auch ganz viel Service, von Infoblättern über Rechtsberatung bis zu Honorarklageverfahren, so die Bundesvorsitzende.

Der Kongresstitel "10 Jahre DPtV – Psychotherapie zwischen Anpassung und Autonomie" sollte das Spannungsfeld umreißen, in dem sich Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten tagtäglich bewegen. Autonomie vs. Abhängigkeit ist einer der klassischen Konflikte, der in der Psychotherapie mit den Patientinnen und Patienten oft eine große Rolle spielt, der immer wieder auftaucht und Entscheidungen abverlangt. Anpassung oder Autonomie - gilt dies auch für das Verständnis von Psychotherapie - Reparaturbetrieb oder emanzipatorischer Vorgang? Und was bedeuten diese Gegensätze für unsere Positionierung im Hinblick auf die Erwartungen und Anforderungen der Gesellschaft? Kann psychotherapeutisches Fachwissen zum gesellschaftspolitischen Diskurs beitragen?  Sollten Psychotherapeuten/innen und die DPtV als Berufsverband sich stärker einmischen?

Grußwort:
Herrn Lutz Stroppe, Staatssekretär im Bundeministerium für Gesundheit:
„Die steigenden Anforderungen an die psychotherapeutische Versorgung in Deutschland haben bereits das Berufsbild des Psychotherapeuten weiter entwickelt. Sie haben heute einen festen Stellenwert im Versorgungssystem und stehen auf Augenhöhe mit den Ärzten. Die starke Nachfrage nach psychotherapeutischen Angeboten stellt aber auch unsere Gesundheitsversorgung vor besondere Herausforderungen. Mit dem GKV-Versorgungsstärkungsgesetz haben wir daher die Rahmenbedingungen für die Erbringung und für die Inanspruchnahme von psychotherapeutischen Leistungen verbessert sowie die Befugnisse der Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten erweitert. Die Deutsche Psychotherapeutenvereinigung war in den vergangenen zehn Jahren immer ein konstruktiver Gesprächspartner, wenn es darum ging, die psychotherapeutische Versorgung in Deutschland zu stärken und weiter zu entwickeln. Dafür danke ich Ihnen.“

Zur Einstimmung in den Kongress und das Thema können Sie  die Eröffnungsvorträge anhören bzw. die Folien anschauen:

  • Herrn Prof. Armin Nassehi: Gesellschaftliche Entwicklung und ihre Folgen – Kann Psychotherapie helfen?
  • Herrn Prof. Heiner Keupp: Jenseits der sozialen Amnesie: Psychotherapie im gesellschaftlichen Wandel.

zur Nachlese und Dokumentation