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  • Veröffentlichungsdatum 14.07.2015
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Gemeinsame Stellungnahme besagt: Public Health Projekte sollten besser vernetzt werden

Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina, die acatech ─ Deutsche Akademie der Technikwissenschaften und die Union der deutschen Akademien der Wissenschaften überprüft in ihrer 2015 veröffentlichten gemeinsamen Stellungnahme "Public Health in Deutschland ─ Strukturen, Entwicklungen und globale Herausforderungen" den aktuellen Stand von Public Health Projekten in Deutschland. Ergebnis der Untersuchung ist, dass es in Deutschland bereits qualitativ hochwertige einzelne Projekte gibt, es aber an Vernetzung und Bündelung solcher Projekte mangelt.

Public Health setzt sich nach internationalen Empfehlungen aus verschiedenen Kerndisziplinen zusammen, darunter Epidemiologie, Gesundheitsökonomie, Medizin, Psychologie, Psychotherapie, Versorgungsforschung und Gesundheitspolitik. Häufig mangele es bei interdisziplinärer Arbeit an Vernetzung und Zusammenarbeit der verschiedenen forschenden und politischen Instanzen. Dieses Defizit trete in der internationalen Forschung auf, und laut der kürzlich veröffentlichten Stellungnahme: "Public Health in Deutschland ─ Strukturen, Entwicklungen und globale Herausforderungen" ist dies auch in Deutschland der Fall. Trotz guter vereinzelter Studien fehle in der Regel eine Vernetzung und Zusammenführung der verschiedenen Untersuchungen. Um dies zu verbessern, benötige es laut der Autoren bessere Strukturen zur Koordination und mehr politische Unterstützung.

Notwendig seien aber auch neue Perspektiven im Bereich Public Health, insbesondere in der Gesundheitsförderung und Krankheitsprävention. Der Großteil der Krankheitslast in Deutschland habe sich von übertragbaren zu nicht-übertragbaren Krankheiten verschoben. Hierzu gehören neben koronaren Herzerkrankungen, Krebs, Diabetes und Allergien auch psychische Störungen. Gerade eine stärkere Berücksichtigung psychischer Störungen sei laut der Studie erforderlich, da diese erheblich zu den Gesundheitskosten sowie zur Morbidität in Europa und zunehmend auch weltweit beitrügen. Die Autoren betonen daher, dass es hier eines unterstützenden Umfelds zur besseren Förderung gesunder Lebensweisen und zum Abbau von Ungerechtigkeit im Hinblick auf die Gesundheit bedürfe. Probleme seien "knappe Ressourcen und die Tatsache, dass schlüssige Strukturen für die Ausbildung in Public Health in Deutschland bislang noch fehlen".

Hier finden sie die ausführliche Stellungnahme "Public Health in Deutschland ─ Strukturen, Entwicklungen und globale Herausforderungen".