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  • Veröffentlichungsdatum 10.10.2024
  • Ort Berlin
  • Art Pressemitteilung

Mental Health Matters – auch am Arbeitsplatz

Welttag für seelische Gesundheit: DPtV fordert mehr betriebliche Prävention

„Im Schnitt vier Tage waren Versicherte der Techniker-Krankenkasse 2023 wegen psychischer Diagnosen krankgeschrieben. Der Arbeitsplatz ist ein Ort vieler Belastungen – gerade hier muss die Prävention psychischer Erkrankungen ernstgenommen werden“, fordert Gebhard Hentschel, Bundesvorsitzender der Deutschen PsychotherapeutenVereinigung (DPtV) zum heutigen Welttag für seelische Gesundheit. Die Woche der Seelischen Gesundheit (10. bis 20. Oktober 2024) findet dieses Jahr unter dem Motto „Hand in Hand für seelische Gesundheit am Arbeitsplatz” statt. „Schon seit 2012 bietet die DPtV ihr Curriculum zur betrieblichen Psychotherapie und Prävention an. Psychotherapeut*innen werden spezialisiert darin, wie sie helfen können, psychische Erkrankungen direkt am Arbeitsplatz zu verhindern“, sagt Hentschel.

Psychotherapeut*innen früh beteiligen

„Psychische Belastungen und Störungen am Arbeitsplatz müssen viel früher erkannt werden, um Betroffene mit präventiven Maßnahmen zu erreichen. Eine behandlungsbedürftige depressive Erkrankung kann ihre Vorläufer in einer langanhaltenden Überlastungssituation am Arbeitsplatz haben, die sich häufig in einem Burn-out äußert“, sagt Hentschel. Damit es erst gar nicht so weit kommt, sollten Psychotherapeut*innen sehr früh in Krankschreibungs- und Wiedereingliederungsprozesse im Arbeitsleben beteiligt werden und präventive Maßnahmen veranlassen können. Vor dem Hintergrund eines Höchststands psychisch bedingter Fehltage im Job erscheint dies dringender denn je. „Der DAK-Psychreport 2024 zeigt, dass dort, wo Menschen sich um das Wohlbefinden anderer kümmern und zudem noch Personalmangel herrscht, die Belastungen sehr hoch sind. So sind Mitarbeitende in der Altenpflege und Kitas und im Gesundheitswesen deutlich stärker betroffen als in anderen Branchen“, betont der Bundesvorsitzende.

DPtV-Curriculum

„Die DPtV sieht eine gesellschaftliche Verantwortung in der betrieblichen Psychotherapie und Prävention psychischer Störungen. Arbeitsplätze sind komplexe soziale Systeme mit definierten Strukturen, speziellen Ressourcen und Stressoren. In unserem Curriculum entwickeln Psychotherapeut*innen Beratungs- und Interventionskonzepte für den betrieblichen Bereich“, sagt Dr. Enno Maaß, Stv. DPtV-Bundesvorsitzender und zuständig für den Bereich der betrieblichen Psychotherapie.