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  • Veröffentlichungsdatum 29.05.2017
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Psychologie-Fachschaften und PiA protestierten am 20. Mai 2017 mit Aktionen

Sie fragten: Wann wird die prekäre Situation der Psychotherapeuten in Ausbildung (PiA) endlich gesetzlich beendet – wann kommt die Ausbildungsreform??

Am Samstag, den 20. Mai 2017, fanden bundesweit größere Studierenden-Proteste statt, um auf die Missstände in der Ausbildung zum PP/KJP aufmerksam zu machen. Diesmal wurden unter dem Motto "Politik, Vergissmeinnicht"  kleine Blumensträuße mit „Vergissmeinnicht“ bei Politiker/innen vor der Haustür abgelegt und vor dem Brandenburger Tor protestiert, um damit baldige politische Lösungen zu fordern. Auch Mitglieder des DPtV-Sprecherteams „Junge Psychotherapeuten“ beteiligten sich an den zahlreichen, überregionalen Aktionen. 

In Berlin veranstaltete das PiA-Forum Berlin mit Mitgliedern der Psychologie-Fachschaftskonferenz (PsyFaKo) eine große Aktion vor dem Brandenburger Tor (siehe PiAPortal). Weitere kreative Aktivitäten fanden bspw. statt in Hamburg, Dresden, Bielefeld, Hamm, Witten, Tübingen, Trier und Regensburg. Doch am Ende blieb erneut die Frage offen: Wann ist endlich Schluss mit der finanziellen Ausbeutung der Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten in Ausbildung? Denn die angehenden Psychotherapeuten sind es leid, dass die Reform des Psychotherapeutengesetzes bzw. der Ausbildung zum PP/KJP so lange auf sich warten lässt. Zum Hintergrund: Die PiA haben ein wissenschaftliches Studium abgeschlossen und erhalten nach wie vor während ihrer praktischen Tätigkeit in der Klinik kaum oder gar kein Entgelt, das ist eine unhaltbare Situation.

Der Gesetzgeber hat bislang in der psychotherapeutischen Ausbildung praktische Phasen und deren Finanzierung nicht eindeutig genug festgelegt, sondern  den Status in einer juristischen ‚Grauzone‘ belassen. Diese Grauzone wird von Kliniken und zum Teil auch Ausbildungsinstituten ausgenutzt. Ohne gesetzliche Regelung erfolgt der Einsatz der angehenden Psychotherapeuten weiterhin als eine Art unbezahlte "Praktikant/in", obwohl vor Beginn der Psychotherapie-Ausbildung das abgeschlossene wissenschaftliche Studium liegt.

Die Lösung liegt  bereits auf dem Tisch des Bundesministeriums für Gesundheit: Abhilfe soll mit der bereits weit entwickelten Reform des Psychotherapeuten-  Gesetzes geschaffen werden. Die Politik ist gefordert,  die lang diskutierte Reform endlich zu beschließen und mit den Universitäten und der Profession gemeinsam umzusetzen. Wer sich vertiefter zu den Protesten und der verbändeübergreifenden Pressemeldung informieren möchte, anbei Weblinks dazu:

https://www.facebook.com/PiAPORTAL/

http://www.giessener-anzeiger.de/lokales/hochschule/auch-studierende-der-jlu-kaempfen-fuer-bessere-arbeitsbedingungen-der-psychotherapeuten-in-ausbildung_17903975.htm

https://pia-im-streik.de/

https://piaforum.de/2017/05/wir-rufen-gemeinsam-mit-der-psyfako-am-20-5-zum-bundesweiten-protest-auf/