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  • Veröffentlichungsdatum 07.09.2017
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Suizide lassen sich in vielen Fällen durch professionelle Hilfe verhindern

Welttag der Suizidprävention am 10. September 2017 - Pressemitteilung 14/2017

Berlin, 07.09.2017. Rund 10.000 Suizide erfolgen jedes Jahr in Deutschland, die Anzahl der versuchten Selbsttötungen ist noch deutlich höher. Durch flächendeckende Präventionsangebote auf verschiedenen Ebenen könnte diese Zahl deutlich gesenkt werden. Den meisten Suiziden liegen psychische Erkrankungen zugrunde, die erfolgreich behandelt werden könnten. „Hier müssen wir ansetzen, um die Menschen in ihrer Verzweiflung aufzufangen, ihnen Angebote zu machen und schnellst möglich in die Therapie zu begleiten“ fordert Dipl.-Psych. Barbara Lubisch, Bundesvorsitzende der Deutschen PsychotherapeutenVereini-gung (DPtV) heute in Berlin.

„Noch wird viel zu wenig getan,  um über die Ursachen und Auswirkungen im Vorfeld eines Suizides und über kurzfristige Hilfsmöglichkeiten zu informieren“, betont die Psychotherapeutin. Auch das Umfeld könne wirksam zur Prävention beitragen. Die DPtV begrüßt daher, dass das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) in diesem Jahr Mittel für präventive Maßnahmen beschlossen hat. Mit einem Gesamtvolumen von bis zu 3,5 Millionen Euro bis zum Jahr 2020 wird dieser Bereich gefördert, die Mittel sollen für Forschungs- und Modellprojekte zur Verhinderung von Selbsttötungen eingesetzt werden.

Wirksame Hilfe setzt voraus, dass die Angebote erreicht werden können. „Mit der Reform der Psychotherapie-Richtlinie ist die Möglichkeit geschaffen worden, Menschen in Notsituation schnell in eine kurzfristige Erstversorgung aufzunehmen“, unterstreicht Lubisch. „Jetzt müssen die Kapazitäten zur Verfügung gestellt werden, um diese Möglichkeiten tatsächlich zu nutzen. Die anstehende Reform der Bedarfsplanung muss die Aufgabe der Suizidprävention ernsthaft berücksichtigen und eine dem nachgewiesenen Bedarf entsprechende Anzahl von Psychotherapeuten zur ambulanten Behandlung zulassen.Nachbesserungsbedarf sehen wir insbesondere im Ruhrgebiet und in stadtfernen Regionen.“