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  • Veröffentlichungsdatum 24.02.2015
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Verringerung des Alkoholkonsums ein mögliches Behandlungsziel von Psychotherapie

Neue S3-Leitlinie für alkoholbezogene Störungen

Die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) hat am 09.02.2015 die neue S3-Leitlinie „Screening, Diagnose und Behandlung alkoholbezogener Störungen“ veröffentlicht. Die AWMF ist ein Zusammenschluss von derzeit 168 wissenschaftlich arbeitenden medizinischen Fachgesellschaften. Sie berät über grundlegende und fachübergreifende Fragestellungen in Medizin, gesundheitlicher Forschung und Versorgung. Ziel ist es, wissenschaftliche Erkenntnisse in die Praxis zu überführen. Die AWMF befasst sich z.B. damit „State of the Art“ Diagnostik- und Behandlungsmethoden und unterteilt diese in die Stufen S1 bis S3, wobei S3 die höchste Qualitätsstufe der Entwicklungsmethodik ist. Bei der Erstellung der S3-Leitlinie für alkoholbezogene Störungen haben über 50 Fachgesellschaften, Berufsverbände und Organisationen zur Vertretung von Patienten und Angehörigen mitgewirkt, um Konsens über die besten Verfahrensweisen zu erlangen.

Eine der größten Neuerung in der Leitlinie ist, dass nun nicht nur Abstinenz von Alkohol angestrebt werden sollte, sondern auch eine Verringerung des Konsums ein mögliches Behandlungsziel bzw. Behandlungszwischenziel sein kann. Die Leitlinie bietet klare Vorgaben zur Diagnostik (z.B. Fragebögen und Laboruntersuchungen), Entwöhnungsbehandlungen (z.B. mit Benzodiazepinen) und der Weiterbehandlung in ambulanten und stationären Settings. Psychotherapie (z.B. Kognitive Verhaltenstherapie und Psychodynamische Kurzzeittherapie) ist eine der bedeutendsten Interventionsformen im ambulanten Setting. Aber auch Selbsthilfegruppen und Angehörigengruppen sind wichtige Standbeine der Behandlung.

Die S3-Leitlinie für alkoholbezogene Störungen finden Sie unter www.awmf.org.