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  • Veröffentlichungsdatum 10.11.2016
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  • Art Pressemitteilung

Zukunftsweisende Eckpunkte vorgelegt - Reform des Psychotherapeutengesetzes weiter dringend

Psychotherapeuten-Ausbildung - Pressemiteilung 11/2016

Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium (BMG) Annette Widmann-Mauz erläuterte bei einer Tagung die vom BMG ausgearbeiteten Eckpunkte einer Reform der Aus- und Weiterbildung von Psychologischen Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten. „Die Reform bleibt unverändert dringend“ sagte heute Dipl.-Psych. Barbara Lubisch, Bundesvorsitzende der Deutschen PsychotherapeutenVereinigung (DPtV) in Berlin. „Die Bundesregierung hat im Koalitionsvertrag die Reform der Ausbildung zugesagt. Wir erwarten, dass die Zeit bis zu den Wahlen noch genutzt wird.“

Die vom BMG vorgelegten Eckpunkte berücksichtigen in wesentlichen Punkten die vom Deutschen Psychotherapeutentag mit großer Mehrheit verabschiedeten Positionen: So sieht der BMG-Vorschlag ein wissenschaftliches Hochschulstudium auf Master-Niveau vor, das auch praktische Ausbildungsinhalte integriert und nach Ablegen eines Staatsexamens zur Approbation führt. Das Studium soll für die Behandlung von Erwachsenen sowie Kindern und Jugendlichen qualifizieren. Im Anschluss an das Studium ist eine mehrjährige Weiterbildung erforderlich, die zur Spezialisierung in einem Altersbereich und der Vertiefung in einem Psychotherapieverfahren führt und eine Kassenzulassung ermöglicht.

„Wir begrüßen die vorgelegten Eckpunkte. Ob damit die Master-Anforderungen erfüllt werden muss mit den Vertretern der Hochschulen noch diskutiert werden. Wir sind zuversichtlich, dass eine Einigung möglich ist“, zeigte Lubisch sich überzeugt. „Uns fehlt aber noch die Präzisierung der notwendigen Änderungen im Sozialgesetzbuch V (SGB V) zur Finanzierung der Behandlungen in den ambulanten Weiterbildungsstätten.“

Neben der prekären Situation der Psychotherapeuten in Ausbildung (PiA) und der damit verbundenen sozialen Selektion ist die Bologna-Reform ein weiterer wichtiger Grund für die Reform der Psychotherapeutenausbildung. Durch die Umstellung auf die Bachelor- und Master-Studiengänge ist eine bundesweit einheitliche Qualifikation nicht mehr gewährleistet: „Die Reform ist deshalb zur Sicherstellung einer verantwortungsvollen Patientenversorgung dringend notwendig“, sagte Lubisch.  

 „Der Berufsstand hat die fachlichen Überlegungen geliefert. Wir fordern die Gesundheits- und Kultusminister der Länder und das BMG auf, ihre Gangart zu beschleunigen und bald ein abstimmungsreifes Gesetz vorzulegen.“